
Meine Gedanken zu: Jedem Weihnachtsguetzli seinen Charakter
«Zimetstern han I gern, Mailänderli au. Tirggel und Spitzbuebe, und Ring us Willisau.
Läckerli lieben-i, Chräbeli no mee. Totebeinli, Pfäffernüss›, mit Puderzuckerschnee.»
Diesen Text kennen wir alle. Und ich denke, wir haben ihn schon x-mal aus unseren warmen und kalten Kehlen gesungen. Aber wer hat sich schon mal Gedanken zu den verschiedenen Charaktere der besungenen Weihnachtsguetzli gemacht? Finden wir nicht auch Parallelen zu uns bekannten Menschen, zum Chef oder zur Chefin, oder eventuell sogar zu uns selbst? Ich habe mich in der Adventszeit intensiv mit den grundverschiedenen Charaktereigenschaften der so leckeren Weihnachtsguetzli auseinandergesetzt. Das Ergebnis lässt tief blicken:
Beginnen wir mit dem Zimtstern: Mit zuckersüsser Glasur überzogen thront er aus jedem Guetzlisäckli und findet auf jedem Guetzliteller seinen prominenten Platz. Tadellos weiss lackiert, immer schön glänzend und jederzeit bereit, als Vorzeige-Guetzli zu glänzen. Aber sein Innenleben muss man lieben. Zimt ist nicht jedermanns Sache. Fazit: Äusserlich top. Sein Innenleben bleibt ein Geheimnis.
Weiter geht’s mit dem Brunsli: Jedes Brunsli steht voll im Leben. Immer schön mit der Sonne gehen, schliesslich ist ja der Name auch Programm. Brunsli machen dick (sagt man), sind sie es auch? Ein Wohlstandsbäuchlein darf es dann schon sein. Aber dafür sind Brunsli auch speziell gemütlich. Fazit: Wo ein Brunsli ist, scheint die Sonne. Für Gemütlichkeit ist auf jeden Fall gesorgt.
Dann haben wir noch das Chräbeli: Harte Schale und meistens auch harter Kern. Ganz speziell im Geschmack. Vorsicht, mit einem Chräbeli ist nicht zu spassen! Gelingt es dir nicht, das Chräbeli aufzuweichen, zeigt es dir die Zähne. Die kannst du dir an ihm auch sehr gut ausbeissen! Fazit: Harte Schale, harter Kern; wenn aufgeweicht, dann zum Fressen gern.
Und zum Schluss der Star der heimischen Guetzliszene, das Mailänderli: Immer schön ruhig, still geniessend, hat es das Mailänderli bis heute geschafft, seine wirkliche Herkunft geheim zu halten. Gerücht um Gerücht lässt es an sich abprallen. Keine exotischen Gewürze und keine Nüsse braucht es, um seinem Star-Status gerecht zu werden. Je nach Form, mit welcher es ausgestochen wird, ändert es sein Aussehen. Fazit: Ein Chamäleon, bescheiden, offen für jede Form und trotzdem der Star.
Schau dir doch mal deine Weihnachtsguetzli mit anderen Augen an. Welche Charaktere erkennst du? In welchem GuetzIi hast du dich eventuell sogar selbst gefunden? Ich wünsche dir dabei viel Freude und guten Genuss.