8. April 2022
Dinge, die Menschen mit am meisten fürchten, sind öffentliche Auftritte, auf der Bühne zu stehen, vor Menschen reden, vor allem vor grösseren Gruppen, oder für Sportler sind es die Teilnahmen an Wettkämpfen, Starts bei Meisterschaften, wo die Erwartungshaltung seitens der Presse und aus dem Umfeld noch grösser ist als bei jedem anderen Wettkampf. Lampenfieber und Redeangst ist weit verbreitet und nicht nur bei Auftritten auf der Bühne oder vor grösseren Gruppen.
Viele Menschen sind vor und zu Beginn eines Vortrags unglaublich nervös, spüren seelische Anspannung, Hände und Knie zittern, die Wahrnehmungfähigkeit ist eingeschränkt. Sie schwitzen stark. Kennst du dieses Gefühl angespannt zu sein, deine Hände sind kalt und / oder feucht, du hast einen trockenen Mund, der Schweiss steht dir auf der Stirn, du hast rote Flecken im Gesicht, fühlst dich schwach, hast Herzklopfen? Das sind alles Auswirkungen von Lampenfieber. Jeder Mensch, der schon einmal präsentiert hat, kennt dies.
Was ist es denn, was uns so Lampenfieber haben lässt? Die Angst zu stottern, die Angst dass einem der vorbereitete Text und Stories nicht mehr einfallen wollen, die Angst Blödsinn zu reden, den roten Faden der Präsentation zu verlieren, Angst, sich zu blamieren, Angst vor Ablehnung und Kritik.
Mach eine Selbstreflexion: Finde eine Situation, wo du Lampenfieber bzw. Redeangst hattest und schreib sie auf: Was genau war der Auslöser? Wie bist du mit diesen Auslösern umgegangen? Wann genau begann das Lampenfieber? Was passierte während deiner Präsentation? Wie fühltest du dich vorher, während und nach der Präsentation? Was für Gedanken gingen dir vorher, während und nach der Präsentation durch den Kopf? Vor allem dieser letzte Punkt ist wichtig, damit man dann in einem weiteren Schritt die einschränkenden Gedanken, die Gedanken, die die Angst auslösen, umformulieren kann in positive, hilfreiche und unterstützende Gedanken.
Überleg dir mal, was wäre, wenn du überhaupt kein Lampenfieber bzw. Redeangst hättest? Stell dir vor, du wärst ganz frei von Lampenfieber bzw. Redeangst. Ich behaupte, das wäre nicht hilfreich, weil: was würde dann womöglich passieren? Nämlich, dass du dich nicht ausreichend gut vorbereitest, dir nicht schon ein paar Tage vorher gedanklich mit der Präsentation oder dem Auftritt beschäftigst, nicht die nötige Anspannung oder angespannte Entspannung auf der Bühne vor der Gruppe hättest. Für einen wirklich guten Auftritt brauchst du auch ein bestimmtes Mass an Adrenalin und körperlicher und psychischer Erregung.
Lampenfieber überwinden, bedeutet, das Lampenfieber zu akzeptieren!
