
Meine Gedanken zu: Elterncoaching
Als ich heute Morgen beim Frühstück in der Tageszeitung einen Bericht über Gewalt an Schulen las, blieb mir die feine Confi-Schnitte fast im Hals stecken: Was da über aktuelle Gewalt von Schülern gegen Lehrer, von Eltern gegen Lehrer oder von Schülern untereinander geschrieben war, schockierte mich. Woran liegt das? Wie kann es sein, dass Schüler an anderen Schülern auf brutalste Weise psychisch oder physisch Gewalt ausüben? Welche Rolle haben da die Eltern? Wie können Eltern ihrem Kind den grösstmöglichen Schutz bieten?
Ich gehe davon aus, dass jeder Elternteil für sein Kind nur das Beste möchte. Das heisst für mich auch, dass Eltern davon ausgehen, dass ihr Kind mit Freude zur Schule gehen und den Schulweg geniessen darf. Wenn den Eltern diesbezüglich irgendwas am Verhalten ihres Kindes auffällt, es plötzlich nicht mehr mit derselben Freude zur Schule geht wie bisher oder die Schule sogar verweigert, dann ist dringender Handlungsbedarf angesagt. Dies kann ein Gespräch mit dem Kind sein oder ein Elterngespräch mit der Lehrperson. Oft führt dies leider nicht zum gewünschten Ergebnis, das Kind redet nicht oder sagt nicht, was wirklich Sache ist. Wieso dies? Das Kind wurde eventuell von anderen Kindern unter Druck gesetzt und auf dem Schulweg gemobbt. Es dürfe aber ja nichts davon erzählen zu Hause, sonst werde die Sache nur noch schlimmer. Helfen kann hier ein Kinder- und Jugendcoaching mit einem geschulten Coach.
Vor allem die psychische Gewalt gegenüber Schülern und Lehrpersonen hat stark zugenommen. Mündliche und schriftliche Beleidigungen und Beschimpfungen gehören heute im Umfeld der Schule leider schon fast zur Tagesordnung. Auch hier ist der Schutz der Kinder, Jugendlichen und auch der Lehrpersonen wichtig. Was heisst dies für mich als Kinder- und Jugendcoach? Von den Eltern erwarte ich ein genaues Beobachten von Verhaltensveränderungen bei ihrem Kind oder Jugendlichen. Zieht es sich plötzlich mehr zurück als bisher? Hat es seine Sprache geändert? Spüre ich bei ihm mehr Angst oder Aggressivität? Wenn solche Fragen mit einem Ja beantwortet werden können, ist wiederum dringender Handlungsbedarf angesagt. Auch hier kann ein Kinder- und Jugendcoaching weiterhelfen.
Im Elterncoaching geht es darum, dass Eltern in den Prozessen der Kinder und Jugendlichen eine tragende Rolle spielen. Es stellt sich nicht die Frage nach Schuldigen oder was hätte besser gemacht werden können, sondern Ziel ist es, den Eltern allgemeines Bewusstsein über die Situation und den damit verbundenen Handlungen entstehen zu lassen. Bewusstsein schaffen heisst konkret, dass sich Eltern ein Bild machen können, wo ihr Kind steht und was sie selbst brauchen, damit sie den Schritt des Vertrauens und Loslassens mit gutem Gewissen machen können.